Eine Softwarelösung für Pflegedienste muss spezifische Anforderungen erfüllen, die sich aus den einzigartigen Prozessen und Regularien der Branche ergeben. Viele Standardlösungen scheitern daran, diese individuellen Anforderungen vollständig abzudecken, insbesondere wenn es um die Kombination von Effizienz, rechtlichen Vorgaben und Nutzerfreundlichkeit geht.
Hier ist eine Liste von Funktionen und Komponenten, die üblicherweise in Standardlösungen fehlen, aber für eine individuelle Softwarelösung entwickelt werden könnten:
1. Komplexe Zeiterfassung und Dienstplanung
- Flexible Schichtplanung: Berücksichtigung von Teilzeit, Vollzeit, Bereitschaftsdiensten und kurzfristigen Änderungen.
- Dynamische Arbeitszeitmodelle: Anpassung an individuelle Vertragsbedingungen und gesetzliche Vorgaben (z. B. Mindestlohn, Ruhezeiten).
- Automatische Konflikterkennung: Warnungen bei Überschreitung von Arbeitszeitgrenzen oder unzulässigen Pausenregelungen.
- Mobile Zeiterfassung: Zeitbuchungen direkt über eine App, GPS-gestützt bei Klientenbesuchen.
- Bereitschaftsdienste: Abrechnung von Bereitschaftszeiten gemäß geltenden Tarifen.
2. Spezialisierte Abrechnungsfunktionen
- Abrechnung nach Pflegegraden: Automatische Anpassung an den individuellen Pflegebedarf.
- Leistungsdokumentation und -abrechnung: Verknüpfung mit den Vorgaben der Krankenkassen und Pflegekassen.
- Mehrmandantenfähigkeit: Verwaltung mehrerer Standorte oder Pflegedienste in einer Lösung.
- Schnittstellen zu Abrechnungsstellen: Integration mit externen Systemen zur schnellen Abrechnung.
3. Client- und Patientenmanagement
- Individuelle Pflegepläne: Hinterlegung spezifischer Anforderungen und Dokumentation von Pflegeleistungen.
- Medikationsmanagement: Überwachung von Medikamentenplänen mit Erinnerungsfunktionen.
- Erfassung von Vitalwerten: Direkte Eingabe durch Pflegekräfte mit automatischer Auswertung.
- Kommunikationshistorie: Zentraler Überblick über alle Interaktionen mit Patienten und Angehörigen.
4. Mitarbeiterverwaltung
- Qualifikationsmanagement: Verwaltung von Zertifikaten und Fortbildungen, automatische Benachrichtigung bei Ablauf.
- Einsatzoptimierung: Algorithmusgesteuerte Zuordnung von Pflegekräften basierend auf Qualifikation, Verfügbarkeit und Patientenvorlieben.
- Mitarbeiterfeedback: Möglichkeit für Pflegekräfte, Feedback zu Einsätzen zu geben.
5. Mobile und Offline-Funktionalitäten
- Offline-Modus: Zugriff auf Daten und Erfassung von Leistungen ohne Internetverbindung, Synchronisierung bei Wiederherstellung der Verbindung.
- Mobile Pflegeprotokolle: Dokumentation von Pflegeleistungen direkt beim Patienten.
6. Integration und Schnittstellen
- Schnittstellen zu Drittanbietern: Anbindung an Geräte wie Blutdruckmessgeräte oder Smart-Home-Systeme für Pflegebedürftige.
- Datenexport: Für Finanzbuchhaltung, Steuerberater oder externe Abrechnungspartner.
- Zugang für Angehörige: Portal oder App für Familienmitglieder, um Einsätze und Berichte einzusehen.
7. Reporting und Analysen
- KPI-Tracking: Kennzahlen zur Effizienz, Auslastung und Qualität der Pflege.
- Compliance-Checks: Sicherstellung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (z. B. DSGVO, Arbeitszeitgesetz).
- Echtzeitberichte: Übersichten zu offenen Einsätzen, abgerechneten Leistungen oder Umsatzentwicklungen.
8. Prozessautomatisierung
- Automatische Einsatzplanung: Berücksichtigung von Zeitfenstern, Verkehrslage und Patientenprioritäten.
- Erinnerungs- und Alarmfunktionen: Für anstehende Pflegebedarfsänderungen oder unerledigte Dokumentationen.
- Automatische Berichterstellung: Erstellen von Pflegeberichten für Prüfungen oder interne Zwecke.
9. Qualitätsmanagement
- Audits und Pflegekontrollen: Unterstützung bei der Durchführung von internen und externen Prüfungen.
- Feedback von Patienten: Digitale Erfassung und Auswertung zur Qualitätssicherung.
10. Besondere Anforderungen für die Pflegebranche
- Rechtskonforme Dokumentation: Lückenlose Nachweise für MDK-Prüfungen und Abrechnungsprüfungen.
- Notfallmanagement: Protokolle und Alarmierungssysteme für akute Situationen.
- Barrierefreie Benutzeroberfläche: Optimiert für ältere oder weniger technikaffine Mitarbeitende.